Hintergrund und Rahmenbedingungen
Die Morgenstadt-Initiative ist ein Innovationsnetzwerk der Fraunhofer-Gesellschaft und betrachtet Städte angesichts der stetig fortschreitenden Urbanisierung als die Zukunft der Menschheit. Zusammen mit Partnern aus Industrie und Kommunen will die Morgenstadt-Initiative Lösungen und Wege für eine „Stadt der Zukunft“ finden. Dabei sieht die Fraunhofer-Gesellschaft die Vernetzung von Technologien, neue Geschäftsmodelle, flexible Prozesse und eine sozio-ökologische Integration als unmittelbare Notwendigkeiten für eine nachhaltige urbane Entwicklung an. Davon ausgehend hat die Morgenstadt-Initiative 9 Sektoren für eine nachhaltige Stadtentwicklung festgelegt: „Mobilität“, „Gebäude“, „Wasser“, „Governance“, „Energie“, „Finanzen“, „Informations- und Kommunikationstechnologien“, „Logistik“ und „Resilienz“. Zudem wurden zwei maßgebliche Forschungsschwerpunkte festgelegt. Diese beziehen sich auf die Integration innovativer und nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen der Morgenstadt Partner in ganzheitliche Stadtentwicklungsprojekte.
Die beteiligten Kommunen haben die Chance, Pilotprojekte zur Demonstration neuer Wirkungszusammenhänge durchzuführen. Dabei können sie sich von den Forscher*innen der Morgenstadt-Initiative begleiten lassen. Außerdem will die Morgenstadt-Initiative neue Ideen für urbane Systemlösungen entwickeln, analysieren und in die Pilotierung überführen. Die Städte sollen auf diesem Weg von dem im Netzwerk gesammelten Wissen profitieren. Außerdem erhalten Städte, die Teil der Morgenstadt-Initiative sind, leichter Zugang zu Projektfinanzierungen aus dem privaten und dem öffentlichen Sektor. Innerhalb der Morgenstadt-Initiative befindet sich aktuell das Innovationsprogramm Klimaneutrale Städte (IKNS) in der Entwicklung. Orientiert wird sich hier an den Klimazielen der EU. Die zwei Hauptherausforderungen beim Erreichen der Klimaneutralität lassen sich basierend auf der Morgenstadt-Initiative wie folgt skizzieren. Einerseits ist es für Städte häufig schwierig, konkrete Einsparungspotenziale zu identifizieren und umzusetzen. Zum anderen müssen Unternehmen ihre technisch-infrastrukturellen Lösungen wegen der immer komplexer werdenden Interdependenzen innerhalb eines Stadtsystems ganzheitlich aufstellen. Die Morgenstadt Initiative will daher dabei helfen, dass Unternehmen intrakommunale Prozesse und den konkreten Bedarf unterschiedlicher Akteure in einer Stadt mitdenken. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen verfolgt das IKNS vier übergeordnete Ziele: Quantitatives Verständnis, Qualitatives Verständnis, Systemisches Fragen- & Antwortenraster und die Erstellung eines Solution Portfolio Klimaneutrale Stadt.
Umsetzung und Teilnahme
Die Morgenstadt-Initiative richtet sich sowohl an Städte als auch an Unternehmen. Städte sollen konkret auf dem Weg zu einer höheren Lebensqualität in Kombination mit Umweltgerechtigkeit und Innovationsfähigkeit unterstützt werden. Unternehmen sollen dabei unterstützt werden ihre innovativen Technologien in Städten anzuwenden und ihre technische Expertise in die nachhaltige Stadtentwicklung zu integrieren. Außerdem können Forschungseinrichtungen, Investoren und politische Institutionen Teil der Morgenstadt-Initiative werden. Für all diese potentiellen Inanspruchnehmer*innen der Morgenstadt-Initiative stehen Lösungsansätze bereit, um die Entwicklung hin zu einer „Smart City“ möglich zu machen. Zu den städtischen Lösungen und Tools zur Unterstützung des nachhaltigen Stadtentwicklungsprozesses gehören unter anderem das Morgenstadt City Lab, sowie Nachhaltigkeits-Roadmaps und Innovationsstrategien. Des Weiteren gibt es den Morgenstadt Index, welcher die Bügermeister*innen, Stadträte und Dezernenten bei der ganzheitlichen Steuerung einer Stadt unterstützen soll. Dabei wird über unterschiedliche Faktoren die Zukunftsfähigkeit einer Stadt bewerten und damit Stärken und Handlungsbedarf identifiziert.