Klima-Bündnis – Europäische Kommunen in Partnerschaft mit indigenen Völkern

Hintergrund und Rahmenbedingungen

Das „Klima-Bündnis Europäischer Kommunen in Partnerschaft mit indigenen Völkern“ besteht seit 1990 und ist ein Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen, die sich verpflichtet haben, das Weltklima zu schützen und konkret die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen vor Ort zu reduzieren. Mitglieder des Klima-Bündnisses sind mehr als 1700 Kommunen aus 28 europäischen Staaten. Das Klima-Bündnis ist das größte europäische Städtenetzwerk, das sich dem Klimaschutz widmet. Der Grundsatz dabei ist, dass der Klimawandel als eine globale Herausforderung verstanden wird, der lokale Lösungen erfordert. Das Besondere am Klima-Bündnis ist der ganzheitliche Ansatz, der nicht nur Städte und Gemeinden einbezieht, sondern auch den Schutz indigener Völker beinhaltet. Während europäische Gemeinden Klimaschutz durch erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Energieeinsparungen betreiben, steht für indigene Völker der Schutz ihrer Wälder und ihrer territorialen Rechte im Fokus.

Umsetzung und Teilnahme

Jede Stadt oder Gemeinde, die dem Klima-Bündnis beitreten möchte, muss einen Beschluss im kommunalen Parlament verabschieden, in dem sie sich zu einer Reduktion der CO2-Emissionen um 10% alle fünf Jahre verpflichtet. Das entspricht der Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen bis 2030 im Vergleich zum Basisjahr 1990. Als Langzeitziel wird angestrebt, die Emissionen auf 2,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Kopf und Jahr zu reduzieren. Zusätzlich verpflichten sich die Mitglieder darauf, auf die Nutzung von Tropenholz zu verzichten. Mitglied im Klima-Bündnis können alle Kommunen und indigenen Organisationen werden, die den Zielen des Netzwerks zustimmen. Wenn dies im offiziellen Rahmen geschehen ist, muss ein formloser schriftlicher Antrag auf Mitgliedschaft gestellt werden, der bei der Europäischen Geschäftsstelle oder der zuständigen Nationalkoordination einzureichen ist. Der Vorstand des Klima-Bündnisses entscheidet dann über die Aufnahme. Die genauen Bedingungen sind in der Satzung, der Geschäftsordnung und den Resolutionen, die von der Mitgliederversammlung verabschiedet wurden, festgelegt. Auch Bundesländer, Provinzen und NGOs können als assoziierte Mitglieder beitreten. Schwerpunktmäßig arbeitet das Klima-Bündnis auf administrativer und technischer Ebene mit den Mitgliedern zusammen, indem es bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen vor Ort unterstützend zur Verfügung steht. Das Klima-Bündnis hat auf seiner Homepage 11 Gründe aufgelistet, warum es sich lohnt Mitglied zu werden. Dazu zählen beispielsweise das Lernen von den Erfahrungen anderer Kommunen, die Partnerbildung bei der Bildung und Umsetzung von Strategien oder auch das Finden von Finanzierungsmöglichkeiten. Bezüglich der Maßnahmenbildung verfolgt das Klima-Bündnis fünf Prinzipien. Diese sehen vor, dass die angestrebten Maßnahmen beziehungsweise Handlungen fair, naturkonform, lokal, ressourcenschonend und vielfältig sein müssen.

Das Klima-Bündnis sieht auf kommunaler Ebene die Chance die Bürger*innen von der Umsetzung eines klimagerechten Lebens überzeugen zu können. Über Öffentlichkeitskampagnen oder Klimaschutz-Aktionen im Tourismus können die Gemeinden ihre Bürger*innen davon überzeugen, in ihrem täglichen Leben klimaschonend zu agieren. Ein ebenso großes Potenzial sieht das Klima-Bündnis im Einfluss der Kommunen auf die Verkehrsinfrastruktur und im Bereich Energieeinsparungen/Energieeffizienz. Das Bündnis appelliert an die Städte die eigenen Gebäude und landwirtschaftlichen Flächen vorbildhaft zu gestalten. In den letzten Jahren wurden vom Klima-Bündnis verschieden Instrumente und Methoden entwickelt, die von den Mitgliedern genutzt und angewendet werden können. Die Tools sind auf unterschiedliche Voraussetzungen, Kenntnisse und Ressourcen zugeschnitten. Es kann also sowohl auf regionale Spezialisierungen eingegangen werden, als auch entsprechende Hilfsmittel für Einsteiger oder bereits erfahrene Kommunen geboten werden.

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