Düsseldorf

Hintergrund und Rahmenbedingungen

Düsseldorf betrachtet umfassenden Klimaschutz sowie eine frühzeitige und kontinuierliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels als unabdingbare Aufgaben für die Stadt. Insgesamt verfolgt Düsseldorf das Ziel, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein.

Das bedeutet in diesem Fall, dass die CO2-Emissionen von derzeit rund 6,6 Tonnen je Einwohner*in und Jahr auf 2 Tonnen pro Kopf und Jahr reduziert werden sollen. Im Juli 2017 hat die Stadt Düsseldorf die Ingenieursgesellschaft GERTEC beauftragt, ein Klimaschutzkonzept für den Zeitraum bis 2025 zu entwickeln – inklusive eines Masterplans, der bis zum Jahr 2050 konzipiert ist, sowie einem Handlungsprogramm 2025. Außerdem wurde 2017 zusätzlich zum Klimaschutzkonzept auch ein Klimaanpassungskonzept verabschiedet.

Zu den Schlüsselmaßnahmen des Klimaanpassungskonzepts gehören beispielsweise die klimawandelgerechte Entwicklung des Stadtwalds und eine Informationskampagne zum Umgang mit Klimaveränderungen. Seit Januar 2020 trifft sich in regelmäßigen Abständen eine Expert*innenkommission zum Thema Klimaneutralität, bestehend aus Wissenschaftler*innen und Politiker*innen, die die Verwaltung bei der Umsetzung des Ratsbeschlusses zur Klimaneutralität unterstützen sollen.

Szenarien

Im Jahr 2012 wurde eine Szenarioanalyse für die Stadt Düsseldorf durchgeführt. Als Grundlage für die Entwicklung der Szenarien wurde zunächst eine CO2- und Energiebilanz der Stadt erstellt, die die Sektoren „Haushalte“, „Gewerbe, Handel, Dienstleistungen“, „Industrie“ und „Verkehr“ umfasst. Als Bilanzraum fungiert hierbei das Stadtgebiet. Insgesamt wurden zwei Szenarien entwickelt, ein Klimaschutz-Szenario und ein Basis-Szenario. Das Klimaschutz-Szenario zeigt auf, welche CO2-Minderungswirkung von einem ambitionierten Klimaschutzprogramm ausgehen würde. Es zeigt, wie sich das Ziel einer Reduktion auf 2 Tonnen CO2-Emissionen pro Einwohner*in erreichen lässt. Das Basis-Szenario dient als Bezugsszenario, bei dem keine zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen mehr ergriffen werden. In diesem Basis-Szenario wird deutlich, dass das Ziel der Klimaneutralität bei einer Entwicklung im Sinne von „Buisness-as-usual“ nicht erreicht werden würde.

Maßnahmen und deren Umsetzung

Das Klimaschutzkonzept 2025 umfasst sieben Strategiesäulen (z.B.: Energiesparendes Bauen und Sanieren von Wohngebäuden, klimafreundliche Mobilität oder Energieversorgung und –infrastruktur, sowie erneuerbare Energien) und darunter gebündelt 22 Projektfamilien. Innerhalb des Handlungsprogramms wurden die Maßnahmenvorschläge der Stadt hinsichtlich ihrer Bedeutung priorisiert.

Zu den Kategorien gehören z.B. Leuchtturmprojekte (innovative Projekte mit experimentellem Charakter, die eine Außenwirkung zeigen sollen), Breitenprojekte (Maßnahmen mit einer guten Umsetzbarkeit und Übertragbarkeit) oder Bestandsprojekte (bereits vorhandene und etablierte Projekte). Jede einzelne Maßnahme wurde zudem nach den Kategorien Energieeinsparung, CO2-Reduktion, finanzieller Aufwand, zeitlicher Aufwand, Nutzen-Kosten-Verhältnis und regionale Wertschöpfung mit „hoch“, „mittel“ und „gering“ bewertet.

Ein Beispiel für ein Leuchtturmprojekt, das zur Strategiesäule „Energiesparendes Bauen und Sanieren“ gehört, ist die „Initiative für energetische Optimierung von Wohngebäuden privater Vermieter in Düsseldorf“. Innerhalb dieses Projekts ist es vorgesehen, eine Initiative in Kooperation mit dem bereits bestehenden Verein „Haus und Grund Düsseldorf und Umgebung e.V.“ ins Leben zu rufen, die umsetzbare Energieeffizienzpakete für Mehrfamilienhaus-Eigentümer entwickeln und bewerben soll. Außerdem sollen Sanierungsprojekte initiiert und aufbereitet werden, um praktische Erfahrungen weitergeben zu können. Der finanzielle Aufwand wird hier mit rund 4000 Euro jährlich beziffert und die prognostizierte CO2-Reduktion liegt bei 1591 Tonnen CO2 pro Jahr.

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